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Dienstag, 19. Januar 2010

Wie grün ist die grüne Woche?

Diese Woche läuft die Internationale Grüne Woche in Berlin. Der Name lässt viel hoffen.

Hier ein Bericht der albert-schweitzer-stiftung:

"Auf der Grünen Woche erkennen die Agrarminister zwar die grundlegenden Probleme in der Landwirtschaft, streben aber verfehlte Lösungen an, deren Folgen sich direkt auf der Messe beobachten lassen.

Auf der Internationalen Grünen Woche 2010 kamen die Agrarminister aus 40 Ländern u.a. zum Schluss, Treibhausgas-Emissionen zu begrenzen sowie Wasser einzusparen. Außerdem wollen sie dafür Sorge tragen, dass im Jahr 2050 neun Milliarden Menschen ernährt werden können.

Als Lösungsweg sehen die Minister u.a. den »technischen Fortschritt in Züchtung und Agrartechnik«. Was hier in wohlklingende Worthülsen verpackt wurde, ist nichts anderes als die weitere Intensivierung der Landwirtschaft mit allen ihren negativen Auswirkungen für Umwelt, Mensch und Tier.

Die weltweite Nutztierhaltung ist laut einer Studie der Welternährungsorganisation FAO für 18% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Neuste Schätzungen gehen sogar von einem deutlich höheren Anteil aus. »Auch wenn es gelingt, die Turbomast noch weiter zu beschleunigen, ist eine Erhöhung der Fleischproduktion nicht ohne eine Erhöhung der Klimagasemissionen machbar«, mahnt Wolfgang Schindler, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt.

Dasselbe gilt für den Wasserverbrauch: Laut dem »Water Footprint Network«, das u.a. von den Vereinten Nationen getragen wird, werden 16.000 Liter Wasser benötigt, um 1 kg Rindfleisch zu produzieren – für die Produktion eines kg Weizen werden hingegen nur 1.350 Liter benötigt. »Die Fleischproduktion verschwendet lebenswichtige Ressourcen, deren Schonung die Aufgabe der Agrar-, Entwicklungs- und Umweltpolitik sein sollte«, kommentiert Schindler.

Welche Folgen eine weitere Intensivierung der Massentierhaltung haben würde, kann man sich auf dem Erlebnisbauernhof der Grünen Woche ausmalen. Hier sind Schweine mit blutigen Ohren und zerkratzten Rücken auf Vollspaltenböden zu sehen. Außerdem werden Putenküken gezeigt, deren Eltern so überzüchtet sind, dass sie sich vor lauter Brustmuskulatur nicht mehr auf natürlichem Weg fortpflanzen können. Was die Aussteller auch nicht verraten: Es gibt kaum noch Puten, denen nicht betäubungslos Teile des Schnabels abgetrennt werden, und die im Laufe ihres kurzen Lebens nicht mit Antibiotika behandelt werden. Dass mit jedem Einsatz von Antibiotika deren Wirksamkeit für den Menschen aufs Spiel gesetzt wird, wird wissentlich in Kauf genommen.

»Anstatt sich in Anbetracht der eindeutigen Faktenlage das Ziel zu setzen, die industrielle Massentierhaltung zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt kurzfristig zu beenden, wollen Ilse Aigner und ihre Kollegen diese verheerende Produktionsmethode weiter stärken. Das ist unglaublich kurzsichtig und verantwortungslos«, schließt Schindler."

==>> Die Zukunft wird für die Tiere noch schlechter aussehen. Wie soll Wasser eingespart werden, wenn die Tierhaltung weiter intensiviert wird? Jetzt ist noch genügend Zeit für ein radikales Umdenken! Es sollte den Menschen eingehend vermittelt werden, dass der effektivste Weg der Verzicht auf Fleisch ist. Nur so ist der Umwelt wirklich geholfen!

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