Die ganzen Hühner, die Bioeier legen und nach 2 Jahren als Suppenhuhn enden, und dann noch die Bilder aus dem "Bio"-Schweinebetrieb: die Schweine waren fast alle verletzt oder hatten große Eiterbeulen am Körper, nach draußen kamen sie auch nicht regelmäßig; stattdessen saßen sie in Mini-Einzelkäfigen, ohne Heu!!
Dass solche Bilder kommen war mir eigentlich schon klar, bei so vielen Bio-Angeboten in mittlerweile allen Supermärkten ist das nur die logische Folge, dass die Bioherstellung mit der Zeit immer mehr der industriellen Massentierhaltung gleicht... Aber dann wurden diese Bilder von den Schweinen Menschen auf der Straße gezeigt; man was waren die entsetzt! "So sieht Bio aus?" und "Ich kann solche Bilder nicht ertragen" waren die Antworten der ach so ahnungslosen Konsumenten, genau diese Menschen gehen doch nach Burger King und McDonalds, dort werden die Tiere auch nicht totgestreichelt...
Aber was mich ärgert ist, dass Verbraucher für diese Tierqual-Produkte im Endeffekt mehr Geld zahlen als wenn sie "normale" Billigwurst etc. kaufen; das soll jetzt aber kein Aufruf dazu sein, jetzt doch eher auf die billigen Produkte zurückzugreifen, um Gottes Willen! Aber ist doch wahr, die "Hersteller" dieser teuren Bio-Produkte verdienen doch für die gleiche Arbeit mehr Geld!!!
In dem Beitrag gestern ging es aber auch um Gemüse, vor allem um den Anbau von Bio-Kartoffeln... Das war echt die Härte! Da muss ein deutscher Bio-Kartoffelbauer fast die Hälfte seiner Kartoffeln als Viehfutter verwenden, weil die Discounter doch lieber die billigeren Bio-Kartoffeln aus Ägypten einkaufen!!! Und das Schlimmste: in Ägypten müssen die Kartoffeln mit Trinkwasser bewässert werden, hier in Deutschland regnet es auch so schon genug, da wird kaum zusätliches Wasser benötigt...
Einfach nur unglaublich alles, ich hoffe den Beitrag gestern haben wieder viele Zuschauer gesehen...
Hier ist noch ein sehr treffender Artikel dazu von web.de:
Bio: Billig produziert, teuer verkauft?
Bio boomt. Doch auf dem Weg zum Massenprodukt verliert sich leicht der ursprüngliche Biogedanke von artgerechter Haltung und gesunden Lebensmitteln. Kann sich der Verbraucher mit billigem Bio ein ruhiges Gewissen verschaffen oder handelt es sich um einen riesigen Nepp?
Fleisch, Eier, Milch von glücklichen Tieren und dann noch so gesund! Dieses Bild entspringt eher einer gelungenen Marketingstrategie als der Realität. Eine Meta-Analyse der Universität Stanford, die im Fachblatt "Annals of Internal Medicine" erschienen ist, überrascht mit ihren Ergebnissen: Demnach sind biologische Lebensmittel zwar weniger mit Pestiziden kontaminiert, weisen jedoch eine ähnliche Belastung mit Krankheitserregern auf und sind zudem nicht nährstoffreicher als konventionell erzeugte Produkte.
Auch in der Herstellung ähneln Bio-Produkte aus dem Supermarkt in erschreckender Weise der industriellen Massenware: Dreckige Ställe, kranke und tote Tiere, eingepfercht auf engstem Raum. Darf Bio so aussehen? Offenbar ja, wie eine ARD-Reportage am Montag enthüllte.
Ein Biobauer gestattete dem Medienteam einen Besuch auf seinem Hof, Tiere sah man jedoch keine. Der "freie Auslauf", mit dem Bio-Produkte so häufig beworben werden, kann nach Gutdünken der Bauern über längere Perioden ausgesetzt werden und findet ohnehin meist auf wenigen Quadratmetern statt. Die Ställe durften die Reporter nicht betreten geschweige denn filmen. Aufnahmen von "Die Tierfreunde e.V." auf verschiedenen Bio-Höfen zeigen da schon mehr. Und zwar, dass Bio nichts mit artgerechter Haltung zu tun haben muss: Dunkle Ställe, überall Dreck, Schweine mit verkotetem Hintern, tote und halbtote Hühner mit zerrupftem Gefieder und sichtbaren Verletzungen.
Doch wer glaubt, solche Bauern dürften sich nicht "Bio" nennen, irrt: Mit dieser Art der Tierhaltung verstoßen sie nicht gegen die EU-Biorichtlinien. Diese gewährleisten lediglich die geringsten Anforderungen im Biobereich - und die sehen eben nicht viel anders aus als bei industrieller Tierhaltung. "Tierquälerei und eine riesige Verbrauchertäuschung", meint Jürgen Foß, Mitglied von "Die Tierfreunde e.V.", gegenüber der ARD.
Doch es gibt sie: Bauern, die sich dem echten, ursprünglichen Biogedanken verschrieben haben. Ein Besuch der ARD-Reporter bei Karl Schweisfurth, dem Leiter der Herrmannsdorfer Landwerkstätten, zeigt ein Bild, das viele Verbraucher im Kopf haben, wenn sie "Bio" hören: Tiere, die sich entspannt im Freien tummeln und denen man ihre Gesundheit ansieht. Das kostet: Ein Kilo Schweinefleisch, das im hauseigenen Verkauf vertrieben wird, ist rund 50 Prozent teurer als das Biofleisch im Supermarkt. "Man kann nicht so weit rationalisieren, dass es immer billiger wird und die Qualität, die Art der Tierhaltung dabei nicht leidet. Das hat nun mal seine Kosten", sagt Karl Schweisfurth.
Fazit: Wer sein Fleisch mit gutem Gewissen verzehren möchte, muss sich vom Gedanken an billige Bioprodukte wohl radikal verabschieden.
Der Einzug in die Discounter hat dem Biogedanken offenbar geschadet: Immer mehr Ware zu immer geringeren Preisen – schnell landet man da wieder im industriellen Herstellungskreislauf.
Quelle web.de...
Auch im Spiegel wurde über Biolebensmittel berichtet, hier zum Artikel...
Ja, das war eine "schockierende" Nachricht, die hoffentlich das breite Publikum erreicht hat. Mir war das schon lange bewusst. Die Frage ist eben, ob es die Leute nachhaltig genug schockiert hat, dass sie auch wirklich was ändern. Und das werden die Wenigsten tun, weil Veränderung immer Arbeit bedeutet und dafür sind sich einfach zu viele zu bequem.
AntwortenLöschenUnd leider vergessen die Leute schnell eine gesehene Reportage, da ständig Schreckensmeldungen in den Nachrichten etc. kommen... Aber die Hoffnung stirbt zuletzt :) LG...
LöschenIch habe jetzt auch einen Eintrag über die Sendung geschrieben :)
AntwortenLöschenLG
Indem Sie diesen Artikel öffentlich machen wird eine noch breitere Öffentlichkeit erreicht und mehr Menschen beginnen Systeme zu hinterfragen.
AntwortenLöschenVor ein paar Tagen erschein ein themenrelavanter Artikel aud SPON der die "überragende" Qualität der Bioprodukte anzweifelt.
http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/bioprodukte-sind-kaum-gesuender-als-konventionelle-lebensmittel-a-853617.html
Danke für den Hinweis, ich hab den Artikel in meinem Beitrag verlinkt... Viele Grüße...
Löschen