Oje! Der Fleischatlas wurde gestern veröffentlicht, und was da mal wieder für erschreckende Zahlen ans Tageslicht gelangt sind ist einfach nur unfassbar traurig!!
Laut dem
Hamburger Abendblatt verspeist
jeder Deutsche in seinem Leben im Durchschnitt das Fleisch von
1.094 Tieren, das sind genau 945 Hühner, 46 Schweine, 46 Puten, 37
Enten, 12 Gänse sowie jeweils 4 Rinder und 4 Schafe!! Das muss man sich mal vorstellen, JEDER DEUTSCHE! Da sind die Vegetarier wohl auch mit eingerechnet... Das muss man sich mal vor Augen führen, alleine das Fleisch von 4 Rindern und 46 Schweinen ist ja schon ein unvorstellbarer Berg an Fleisch! Soviel zum Thema Vegetarier würden einseitig essen, dieser maßlose Fleischkonsum von 60 kg pro Jahr, das ist einseitiges Essen!
Focus Online schreibt dazu:
Der deutsche Flesichatlas: Maßloser Hunger auf Tiere schadet der Menschheit
Pro Jahr isst der Deutsche im Schnitt mehr als 60 Kilo Fleisch. Die
Folgen sind verheerend: für die Gesundheit, die Lebensmittelversorgung
in den Entwicklungsländern, für die Tiere und die Umwelt.
Nirgendwo in Europa lassen mehr Hühner ihr Leben als im
niedersächsischen Wietze. In Europas größtem Geflügelschlachthaus werden
7,5 Tiere pro Sekunde getötet, das sind 450 in der Minute und ganze 135
Millionen im Jahr. Bevor sie in die Tötungsfabrik gelangen, werden sie
in Fleischfabriken gemästet, Betrieben, die an die 40.000 Hühner auf
engstem Raum halten.
Die Schlachterei in Wietze gehört zum
Rothkötter-Unternehmen, einem der zehn größten deutschen Fleischkonzerne
– die zusammen jährlich mehr als 18 Milliarden Euro umsetzen. Damit
zählt die Fleischindustrie zu den lukrativsten Zweigen der
Landwirtschaft.
Der Erfolg basiert nicht ausschließlich auf der
Eigenleistung der Konzerne. Er kommt nur zustande, weil die
Fleischpreise die tatsächlichen Kosten nicht abbilden. Das zeigt der Fleischatlas,
den die Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit Le Monde
Diplomatique und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
herausgibt. Im Fleischatlas werden in Texten und Grafiken die globalen
Zusammenhänge der Fleischerzeugung aufzeigt. „Fleisch und Wurst sind an
der Theke zu billig“, sagt Reinhild Benning, Agrarexpertin beim BUND und
Mitautorin der Untersuchung. „Das können sie nur sein, weil die
Fleischindustrie massiv subventioniert wird.“ Mit Steuern bezahlt der
Käufer also zum zweiten Mal. „Deutsche Schlachthöfe kriegen im Jahr über
20 Millionen Euro direkt aus Subventionen. Und 80 Millionen Euro im
Jahr an Stallbauhilfen, die Investoren beantragen können, etwa um neue
Massentierhaltung zu ermöglichen.“
Zum dritten Mal, so Benning, unterstützen Verbraucher die
Fleischindustrie, wenn sie die Kosten für Trinkwasser aus der Leitung
bezahlen. Denn in manchen Regionen – vor allem in Niedersachsen – ist
das Wasser massiv durch gesundheitsschädliches Nitrat belastet. Durch
die Gülle, die auf Ackerflächen und Wiesen ausgebracht wird, gelangt es
ins Grundwasser. „Die Aufarbeitung des Trinkwassers wird dann teurer,
oder sie wird unmöglich, dann muss Wasser aus weiter entfernten Quellen
umgeleitet werden“, erklärt die Agrarexpertin. „Das sind Kosten, die
nicht der Schlachthof oder der Landwirt trägt, der sie verursacht –
sondern der Verbraucher.“
In manchen Bundesländern sind die Voraussetzungen für die
Fleischindustrie so gut, dass sich ausländische Betriebe ansiedeln. Die
EU-weit gültige Nitratrichtlinie etwa ist hier aufgeweicht: Sie sieht
vor, dass pro Hektar maximal 170 Kilogramm Nitrat aus tierischem Dünger
ausgebracht werden dürfen. Für manche deutsche Wiesen und Weiden gilt
eine Ausnahme: 60 Kilogramm mehr dürfen Landwirte dann verteilen.
„Zusätzlich lassen die Kontrollen zu wünschen übrig“, sagt Benning.
„Somit bietet Deutschland vorzügliche Bedingungen für
Massentierhaltung.“
Quelle: http://www.focus.de/wissen/mensch/tid-28913/60-kilo-pro-jahr-der-deutsche-fleischatlas-massloser-hunger-auf-tiere-schadet-der-menschheit_aid_895193.html
Auch beim Antibiotika-Einsatz ist Deutschland weit vorn! Das Handelsblatt schrieb dazu:
Deutschland bei Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung weit vorn
Offiziell
ist Gesundheitsdoping mit Antibiotika in der Tierhaltung seit Jahren
EU-weit verboten. Wirklich geändert hat das nichts, denn eine Stichprobe
zeigt: Antibiotikaresistente Keime kommen immer häufiger vor.
Berlin. Deutschland liegt beim
Einsatz von Antibiotika in der Tiermast weit vorn in Europa: Etwas mehr
als 170 Milligramm pro erzeugtes Kilogramm Fleisch werden hierzulande
jährlich verabreicht, wie der BUND in seinem am Donnerstag
veröffentlichten „Fleischatlas“ schätzt. Einer Stichprobe der Grünen
zufolge ist etwa frisches Schweinemett oft mit Keimen belastet, die
gegen Antibiotika resistent sind.
Antibiotika hielten in Deutschland wie auch in anderen Ländern
mit hohem Einkommen die meisten Tiere bis zur Schlachtung am Leben,
heißt es im „Fleischatlas“ vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND)
und der Heinrich-Böll-Stiftung. Zum anderen begünstigten diese
Medikamente ein rascheres Wachstum der Tiere. Das sei in der EU zwar
seit 2006 verboten, die Menge der eingesetzten Antibiotika habe seither
jedoch nicht abgenommen. Häufig werde die ganze Herde behandelt, nicht
nur ein krankes Tier.
Tiere bekämen in der Regel die gleichen
Wirkstoffe wie Menschen; und entwickeln sie resistente Kolibakterien
oder Salmonellen, könnten diese auch für Menschen gefährlich werden.
Europaweit sterben jährlich rund 25.000 Menschen auf Grund von
Antibiotika-Resistenzen, wie es im „Fleischatlas“ heißt.
Die Grünen-Bundestagsfraktion ließ im Dezember in zehn großen Städten
an jeweils fünf Orten Schweinemett einkaufen - in Discountern,
Supermärkten und Bäckereien. Die Produkte, etwa Zwiebelmettwurst,
Mettbrötchen oder frisches Mett, ließ sie im Labor untersuchen. Demnach
waren 16 Prozent der Proben mit antibiotikaresistenten Keimen belastet.
Die
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Bärbel
Höhn, und der agrarpolitische Sprecher Friedrich Ostendorff
kritisierten, Mastställe seien „quasi ein riesiges Trainingsgebiet für
Keime, um resistent gegen Antibiotika zu werden“. Sie forderten, den
Einsatz von Antibiotika in der Tiermast „deutlich“ zu reduzieren. Dies
sei nur möglich, wenn die Größen der Herden verkleinert würden und die
Tiere mehr Platz bekämen.
Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger
kritisierte, es würden weiterhin neue Megaställe gebaut, deren Förderung
Fleisch beim Discounter scheinbar billig mache. „Tatsächlich zahlen die
Verbraucher einmal beim Kauf des Fleisches, dann mit Steuergeld für
neue Ställe und Schlachthöfe und drittens für die Umwelt- und
Gesundheitsschäden.“ Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU)
habe es nicht geschafft, hier Veränderungen einzuleiten. Der BUND setze
sich dafür ein, bei der laufenden EU-Agrarreform die Vergabe der
Subventionen an strenge Umwelt- und Tierschutzauflagen zu binden
Aigners Sprecher Holger Eichele verwies auf die im September von
der Regierung beschlossenen Änderungen des Arzneimittelgesetzes, die
helfen sollen, den Antibiotika-Einsatz in der Tiermast deutlich zu
senken. Demnach sollen Tierhalter und Tierärzte den Einsatz von
Antibiotika künftig noch umfassender dokumentieren, und Behörden sollen
konkrete Vorgaben zur Tierhaltung machen können.
Mehrere Studien
hatten einen übermäßigen Medikamente-Einsatz in der Tiermast aufgedeckt:
Nordrhein-Westfalen etwa veröffentlichte Ende 2011 eine Untersuchung,
wonach fast alle Hähnchen aus Mastbetrieben Antibiotika bekommen, und
zwar zum Wachstums- oder Gesundheitsdoping. Niedersachsen kam zu
ähnlichen Ergebnissen bei der Aufzucht von Kälbern und Schweinen.
Quelle: http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/fleischatlas-deutschland-bei-antibiotika-einsatz-in-der-tierhaltung-weit-vorn/7613518.html
Ich glaub mir wird schlecht!!