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Samstag, 27. März 2010

Mufflons werden im Nationalpark Eifel ausgerottet!

Hier wieder ein erschreckender Bericht der Aachener Nachrichten online vom 22.03.10:

"Nationalpark Eifel: Die Mufflons sind auf der Abschussliste

Schleiden. In etwa fünf Jahren soll es kein Muffel-Wild mehr im Nationalpark Eifel geben. Gerd Ahnert, stellvertretender Leiter des Nationalparkforstamtes, bestätigte einen entsprechenden Abschussplan, der bereits seit 2009 umgesetzt wird. Im 10.800 Hektar großen Nationalpark zählt man derzeit etwa 200 Tiere.

Laut Abschussplan sollen 90 pro Jahr geschossen werden. Außerhalb der sogenannten Bewirtschaftungsbezirke im Kern des Nationalparks seien die Jäger dazu verpflichtet, weitere Tiere abzuschießen. In den 50er und 60er Jahren waren die Wildschafe ausgesetzt worden, um die Eifel mit einer neuen Wildart zu bereichern.

Nun aber stellen die Nationalparkförster fest, dass sich die Tiere stark vermehren, das junge Grün fressen und damit in hohem Maße für die vermehrten Verbissschäden verantwortlich sind. Zudem tauchen sie nicht mehr nur im Kernbereich des Nationalparks auf, im Kermeter, sondern zunehmend auch an dessen Rändern, im Bereich Hetzingen bei Nideggen im Norden und im Bereich der Stadt Monschau im Westen.

Die Förster sichteten sogar ein Mufflon mit rot-weiß gestrichenen Hörnern. «Es muss ausgesetzt worden sein», sagt Ahnert. All das ist in seinen Augen ein Hinweis darauf, dass neue Mufflon-Bestände entstehen. Das genaue Gegenteil aber sei geplant. Es sei seit Gründung des Nationalparks vor rund fünf Jahren erklärtes Ziel, die Wildschaf-Population aufzulösen.

Das Ziel des Nationalparkes ist es laut Nationalparkplan von 2006, «den für das Gebiet und seine Naturausstattung charakteristischen einheimischen Tier- und Pflanzenarten einen hochwertigen und weitgehend ungestörten Lebensraum» zu bieten. Generell genießen alle Tiere und Pflanzen in einem Nationalpark einen gesetzlichen Schutz. Mit dem Schutzprinzip sind laut Nationalparkplan «Eingriffe in Artenbestände» - also die Jagd von Tieren - «nicht vereinbar». Eine Sonderrolle aber nehmen «dem Jagdrecht unterliegende größere Säugetiere Rothirsch, Reh, Wildschwein und das nicht einheimische Mufflon wie auch weitere eingebrachte oder einwandernde nicht einheimische Arten» ein.

Schon in diesem vor vier Jahren beschlossenen Plan wird die Befürchtung geäußert, dass die Bestände großer Huftierarten ohne Jagd «erheblich anwachsen werden, da auf landwirtschaftlichen Flächen in der unmittelbaren Umgebung des Nationalparks hochwertige Nahrung verfügbar ist». Das könne dazu führen, dass das Ziel eines ursprünglichen Laubwaldes im Nationalpark Eifel durch Verbiss nicht erreicht werden könne. Für diese Fälle wird die Bestandsregulierung durch Jagd erlaubt.

Bezogen auf das Mufflon-Wild steht sogar ausdrücklich im Nationalparkplan: «Es wird angestrebt, mittelfristig das nicht einheimische Mufflon aus dem Nationalpark zu entfernen. Hierzu sind schutzzielkonforme Methoden zu prüfen.» Vor über einem Jahr wurde der Abschussplan beschlossen.

Rund 90.000 Tiere dieser Art leben in Europa

Das europäische Muffelwild gehört zu den Wildschafen und stammt entwicklungsgeschichtlich aus Vorderasien. Das Mufflon ist das kleinste aller Wildschafe. Sein natürliches Vorkommen beschränkt sich heute auf die Mittelmeerinseln Korsika und Sardinien.

In Deutschland wurden die ersten Tiere 1906 im Harz ausgewildert. Der Gesamtbestand in Europa wird heute auf mehr als 90.000 Tiere geschätzt. Das Muffelwild ist sehr standorttreu und lebt gesellig in Familien von zehn bis 25 Tieren."




==>> Wie kann man die Tiere dort erst ansiedeln, um diese danach wieder auszurotten?? Es war doch von Anfang an klar, dass diese sich vermehren, das war doch auch das Ziel der Auswilderung! Warum werden die Mufflons nicht eingefangen und an anderen Orten ausgewildert? Und warum werden sie gleich komplett ausgerottet; kann man nicht eine kleine Anzahl dieser Tiere dort leben lassen??

9 Kommentare:

  1. Liebe Güte... Wieder so ein engstirniges Fazit. Als Tierschützer solltest du einen Schritt weiterdenken. Umsiedlung? Wohin? Australien vielleicht?
    Denk lieber an die Wiederansiedlung von Wölfen, die das "Problem" von allein lösen. Immerhin ist es dann keine Verschwendung von Leben, wenn der Mufflon-Bestand auf natürliche Weise reduziert wird. Die Zeit (mit den Wölfen) wird dann zeigen, ob die Mufflons dahingehören oder nicht.

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  2. Mit der Umsiedlung meinte ich in Naturgebiete bzw. Wildparks innerhalb von Deutschland. Da gibt es wohl genügend Möglichkeiten...

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  3. Mufflons kommen weder auf Sardinien noch auf Korsika natürlich vor.

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  4. Die Motive für die Aussetzung der Tiere war sicher nicht der Naturschutz. Daher finde ich sehr interessant, wie der NABU dazu steht. Zitat: "Der NABU fordert jedoch aus Natur- und Tierschutzgründen diese nicht heimische Art komplett abzuschießen." Bitte weiterlesen unter
    http://nrw.nabu.de/themen/jagd/weiteresaeugetiere/06783.html

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  5. Als ich Kind war, war es kein Problem durch das Venn zu laufen. Jetzt ist alles streng bürokratisch gehalten und selbsternannte eigengeile Naturschützer haben dafür gesorgt. Wild besessen drücken sie allen ihren Willen auf. Leider ist es so: Die Welt gehört ausnahmslos den Tieren und damit auch den Menschen, denn auch wir sind Tiere.

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  6. Zwischen Simmerath - Rollesbroich und Hürtgenwald hat sich eine große Herde Mufflons angesiedelt... man sollte diese Tiere nicht töten... es ist wunderschön sie jeden Morgen zu sehen... und wen es stört: einfach langsam fahren... dann ist die Gefahr, dass die Tiere einem vors Auto laufen wohl eher gering...

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  7. where and HOW can someone find a job in animal and/or nature preserving/protection area? Even as a volunteer?

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  8. Ich würde Mufflons gerne im Nationalpark sehen,wandere sehr viel dort,selten aber sehe ich überhaupt ein Tier.Statt Tiere sehe ich die Ausbreitung von Jagdsitzen diese vermehren sich ungemein,außerdem erinnert mich der Nationalpark immer mehr an den Regenwald ,denn dort wird genauso Raubbau betrieben wie im "Nationalpark".Natur sich selbst überlassen,ich glaube auch jedes Kind würde darunter etwas anderes verstehen.Ausrotten sollte man lieber die widerlichen Jäger und ihre Profitgierigen Kranken Egos.Der Wolf würde als einziger im Nationalpark für natürliche Ordnung sorgen,er ist einfach besser wie alle "schlauen Menschen",mein Vorschlag,lasst endlich eure unfähigen Kniffel von der Natur!!!

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  9. @michaelweber: Das stimmt wirklich, man sieht in den Wäldern und auf Feldern mehr Jagdsitze als Tiere. Für mich ist die Jagd zu 99,99 % nur durch eines begründet, nämlich Mordlust. Anders kann man das absichtliche Töten ohne vernünftigen Grund nicht nennen. Warum hängen denn die Geweihe an den Wänden?? Das sind doch nur Trophäen um zu beweisen wie toll man doch ist.

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